Frühjahrsbedingungen im Februar

Die ersten zwei Etappen ging es fast nur bergauf – jetzt geht es erstmal wieder bergab… Von der Capanna Adula fahren wir durch das herrlich schöne Val Carassin. Das ist allerdings so flach, dass wir ordentlich anschieben müssen während wir die Natur um uns herum genießen. Die Route führt uns irgendwann sogar erst durch einen Tunnel und dann durch einen Staudamm.

Nach der Staumauer ist auf der Sonnenseite schon wieder Schluss mit Schnee. Daher schnallen wir die Ski an die Rucksäcke und wandern runter ins Tal, wo es das erste mal seit Ewigkeiten ein kleines Restaurant gibt. Hier können wir auch unsere Essens-Vorräte auffüllen, da der Pausentag unsere Kalkulation über den Haufen geworfen hat. Am Abend gibt es Fussili Bianco (ohne alles 😀) gepimped mit Olivenöl und Parmesan auf’s Haus. Gut gestärkt schultern wir wieder unsere Rucksäcke inklusive Ski, um weiter zur Capanna Bovarina zu kommen. Bis zum ersten Schnee müssen wir nochmal eine Stunde wandern und auch weiter oben wird der Weg so schmal und schneearm, dass wir die Ski wieder tragen dürfen… Wir sind also ganz happy, als wir irgendwann dann doch mal die sehr schöne und helle Hütte erreichen, in der es dieses Mal sogar Strom und fließend Wasser, dafür aber keine Kaltgetränke gibt…

Am nächsten Tag stehen mit dem Paso Negro und dem Paso del Sol zwei Pässe plus Gipfeloption auf dem Programm. Ab der Hütte ist auch wieder genügend Schnee vorhanden, so dass wir die Ski unter die Füße schnallen können. Wir sind auch heute wieder die einzigen Skitourengeher weit und breit. Der frische Wind kommt außerdem von hinten und bläst uns quasi den Berg hoch. Auf der Rückseite vom Paso Negro hat genau dieser Wind allerdings auch dafür gesorgt, dass vom Schnee nicht mehr so viel übrig ist. So wird die Abfahrt runter zum Lukmanierpass zu einem kleinen Zwischenabenteur durch steile Rinnen, über grasige Stellen und quer durch einen Wald mit mehr oder weniger vorhandener Schneeunterlage…

Nach der Abfahrt ändert sich allerdings die Schneelage wieder komplett und wir haben herrliche Bedingungen für unseren Aufstieg zum Paso del Sol. Gemeinsam mit Martin entschließen wir uns sogar noch den Pico del Sol in Angriff zu nehmen, dessen Nordflanke eine herrliche Abfahrt verspricht – und sie auch hält! So summieren sich am Ende allerdings knapp 1800 Höhenmeter und 21km Strecke, als wir ziemlich erschöpft im letzten Winterraum der Capanna Cadagno ankommen. Dort genießen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, die vorhandenen Kaltgetränke und die Duschmöglichkeit, wenn auch nur mit kaltem Wasser im Klo 🙂

Von der Capanna Cadagno starten wir am nächsten Morgen weiter, um mit dem Pizo del Tom noch einen letzten Gipfel zu erklimmen, bevor es weit runter ins Tal nach Airolo geht. Es weht kein bisschen Wind und da auch keine Vögel oder sonstiges zu hören ist, herrscht eine super friedliche Stimmung. Der letzte Rücken hinauf auf den Gipfel ist dafür nicht ganz so entspannt, wie er aussah, aber so haben wir uns den Gipfelschnaps auf jeden Fall verdient. Auch auf der Abfahrt finden wir nochmal herrlichen Schnee, bis sich auf ca. 1500 Meter Höhe das mit dem Schnee wieder erledigt hat. Also heißt es wieder Ski an den Rucksack und per pedes runter nach Airolo wandern.

Eigentlich sieht unsere Planung vor am selben Tag noch 1300 Höhenmeter hoch zur Capanna Cristallina zu steigen, aber irgendwie hat keiner von uns da wirklich Bock zu. Daher breiten wir uns auf der Terasse einer Pizzeria aus, gönnen uns gutes Essen und kaltes Bier und überlegen uns wie wir weitermachen.

Da Dominique und Moritz planmäßig ab Airolo aussteigen und das Wetter leider deutlich schlechter werden soll, entscheiden wir uns den zweiten Teil der Tour runter nach Locarno auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und uns einen Fleck mit besseren Bedingungen zu suchen. Unsere Schuhauswahl ist allerdings bedingt auf die unterwartete Zivilisation ausgerichtet…

Haute Route Ticino – es war herrlich, einmalig schön und sehr einsam –  wir sind aber noch nicht ganz fertig mit dir… 🙂

Du musst durch die Höll, um ins Paradies zu kommen

Auf geht’s also auf eine Ski-Durchquerung durch das wilde Tessin. Die Rucksäcke sind so voll, dass keiner von uns sie je wieder öffnen möchte und wir doch schon ordentlich unter dem Gewicht des Essen für 4 Tage ächzen… Da das aber Teil des Plan ist uns mindestens die ersten 4 Tage selber zu versorgen, beißen wir die Zähne zusammen und und starten ins nächste Winter-Abenteuer.

Los geht’s Freitags gegen 13:30 los in Richtung Zapporthütte. Viel früher wäre sowieso nicht gegangen, da das Schweizer Militär in Hinterrhein einen Schießplatz hat, wo Freitags bis 13 Uhr fröhlich in den Berg geballert wird und man als Skitourengeher vielleicht nicht unbedingt in der Schussbahn sein will… Das Ganze ist schon sehr spooky, als wir am Anfang unsere Ski Schultern und quer über den Schießplatz spazieren. Nach einiger Zeit kommen wir in die Höll, ein tief eingeschnittenes Tal, in dem wir uns quasi durch das Bachbett und durch mittelmäßig vertrauenswürdige Schneebrücken hervorwurschteln. Christians Helm verlieren wir dabei leider an den Bach und kommen in der Abenddämmerung an der Zapporthütte an. Die ist zwar im Winter nicht bewartet, dafür sind zwei ganz nette, aber nicht sehr redselige Militär-Dudes auf der Hütte, die aufpassen sollen, dass unter der Woche keine Skitourengeher in der Höll abgeballert werden. Weiterhin sehr spooky irgendwie…

An Tag 2 ist dann gleich mal unplanmäßig Pause angesagt. Einerseits spielt das Wetter nicht ganz mit, andererseits schwächelt Kai noch ziemlich wegen der Erkältung, die er von zu Hause mitgenommen hat. So steigen die anderen 5 zurück in die Höll, retten dort Christians Helm und wir genießen am Nachmittag die Sonne vor der Hütte (inkl. Frisurpflege für Moritz).

Gut erholt nehmen wir am nächsten Tag den höchsten Gipfel der Tour, das Rheinwaldhorn in Angriff. Der Wetterbericht sagt am Morgen noch herrliche Sonne, am Nachmittag dann aber Wolken an. Daher starten wir schon gegen 6 Uhr mit einer ersten Stirnlampen-Abfahrt in den Tag und steigen dann in der Morgendämmerung zum Rheinwaldhorn (3402m) auf… Oben wird es mit einem 43°-Aufschwung nochmal ordentlich knackig, bevor wir es dann bei Kaiserwetter und ordentlichem Wind auf den Gipfel schaffen. Die Traumaussicht entlohnt alles!

Katharina auf dem Weg zum Tagesziel
Abgefahrenes Panorama vom Rheinwaldhorn

Der Schnee auf der Abfahrt ist nicht der einfachste und hat teilweise einen umberechenbaren Harsch-Deckel. Auf die letzten Schwünge werden wir aber doch nochmal mit geschmeidigem Firn belohnt, bevor wir an der Adulahütte ankommen. Dort ist es zwar ziemlich kalt und es gibt keinen Strom, aber dafür Bier, Wein, Prosecco und Nudelsuppe – man passt seine Ansprüche halt den Gegebenheiten an… Um eine einigermaßen gemütliche Nacht zu haben, verlegen wir auch das Matratzenlager auch kurzfristig in den Aufenthaltsraum neben den Ofen, der mittlerweile den Raum auf gemütliche 15°C aufgeheizt hat.

Freiluftcamping a la playa

Wieder unten an der Küste angekommen haben wir müde Beine und uns ist nach Pause. Daher beschäftigen wir uns mit nichts außer lesen, Sonne genießen, Cañas (kleine Cervecitas) schlürfen und Kaffee trinken. Martin hat Hummeln im A**** und dreht noch eine Mittagsrunde bevor wir uns abends guten Fisch in einem lokalen Restaurant gönnen.

Nach der Pause haben wir wieder frische Beine und starten unseren Rückweg entlang der Küste in Richtung Malaga. Wir lernen allerdings schnell, dass es auch entlang der Küste nicht ohne Höhenmeter funktioniert und radeln daher immer wieder etwas ins bergige Hinterland – links von uns immer mit Sonne und Meer im Blick. 😀

Nach einer hervorragenden Paella und einer sonnigen Nachmittags-Session auf dem Rad finden wir einen entspannten Strandabschnitt. Dort gibt es sowohl gekühltes Bier für den erfolgreichen Tag, als auch einen perfekten Spot, um unser Zelt direkt am Strand aufzubauen. Kai und Martin entschließen sich sogar kurzentschlossen ihr Nachtlager unter freiem Himmel aufzuschlagen und genießen so die sternenklare, wenn auch etwas windige Nacht an der frischen Luft.

Sonnenuntergang
La noche
Sonnenaufgang

Weiter entlang der Küste wir der Strand am nächsten Tag dann wieder sehr busy. Irgendwann ist auf einmal alles voller deutscher Camper, die sich an der wirklich nicht schönen Küstenstraße aufreihen. Uns ist das Ganze etwas suspekt, weswegen wir uns wieder kleine Straßen ins bergige Hinterland suchen. Nachdem Kai irgendwie seinen platten Hinterreifen gerichtet hat schrubben wir dort noch ordentlich Höhenmeter und finden hinter dem Örtchen Salares einen gemütlichen Spot für unsere Zelte. Leider haben dort Montagnachmittag die einzige Bar und der einzige kleine Laden geschlossen, so dass es anstatt caña con tapas Reste-Essen gibt. Couscous mit Nudelsuppe und Haferflocken verfeinert mit Thunfisch – köstlich!

Der letzte Tag empfängt uns mit einem komplett nassem Zelt, da es in der Nacht doch ordentlich geregnet hat. Dazu ist der Himmel grau, Katharinas Knie zwickt und Kais Reifen ist schon wieder platt. Wir genießen daher noch etwas die netten Straßen im Hinterland und schieben die letzten 40km entlang der relativ eintönigen Küstenstraße nochmal an. Malaga empfängt uns mit Regen aber mit guter Laune. Die Klimaanlage in unserer Ferienwohnung darf auf jeden Fall direkt mal dafür sorgen, dass die nassen Klamotten und Zelte wieder ordentlich trocknen.

Wir lassen uns am letzten Abend nochmal ordentlich die müden Muskeln massieren und schnabulieren uns durch die Tapaskarte der Casa Lola (Empfehlung!).

Vuelta biciturista de Andalucía – check 😀.

Ab ans Meer aka. die anstrengendste Abfahrt von Welt!

Bisher war die Wettervorhersage für Tag 4 immer relativ durchwachsen. Da sich nun aber der Regen erst zum Abend angekündigt hat, radeln wir aus Granada los, um südlich der Sierra Nevada entlang zu fahren. Wir denken nämlich wir sind clever und können dann schnell mal runter ans Meer, wenn wie angekündigt die Temperaturen fallen. Das Wetter hält ca eine Stunde, dann fängt es an zu regnen und wird immer mehr, so dass wir nach einer weiteren nassen Stunde erstmal Pause machen. Danach nieselt es immernoch, ist aber nicht mehr ganz so fies und irgendwann reißt es sogar komplett auf. Im Endeffekt finden wir noch eine nette Straße und landen in Orgiva, einem gemütlichen Hippiedorf. Da weiter Regen angesagt ist, bleiben wir mal in einem einfachen Hotel und machen uns an die Tourenplanung für den nächsten Tag.

Die ist garnicht so leicht, denn entgegen unserer cleveren Erwartungen geht es im Süden der Sierra Nevada garnicht direkt runter ans Meer, sondern es kommt nochmal eine Bergkette, die wir auf dem Weg dahin überqueren dürfen. Also tun wir das und freuen uns darüber, dass uns ein ordentlicher Rückenwind den Berg hochbläst. Eine kurze Regenpause verbringen wir entspannt in einer kleinen Höhle und nutzen gleich mal die Zeit für ein erstes Käffchen. Oben bemerken wir dann, dass dieser nette Wind auf über 1100m dann doch sehr kalt ist und entschließen uns doch gleich Richtung Meer abzufahren. Die Abfahrt ist herrlich, eine schöne kleine Nebenstraße ohne Verkehr mit Blick auf’s Meer – wenn dieser Wind nicht wäre, der mittlerweile doch ein ganz ordentlicher Sturm geworden ist. So ist die Abfahrt fast so anstrengend, wie der Aufstieg, wir werden teilweise fast vom Fahrrad geweht und müssen an ein paar Stellen sogar schieben, weil der Seitenwind einen sonst in die Leitplanke drücken würde. Unten im Tal sind wir dann glücklich ein Bier und eine äußerst schnieke Ferienwohnung zu bekommen. Die weitere Strecke an der Küste Richtung Westen machen wir einfach, wenn der Wind weg ist… 😀

Learnings von Tag 4 und 5

  • Die Wettervorhersage ist doch nur eine Prognose…
  • Die große Rahmentasche und die Gabeltaschen von Kai sind nice, aber auch ein herrliches Segel bei Seiten- und Gegenwind
  • Abfahren im Sturm fetzt garnicht

Bici y Tapas

„Ich hab Bock über Silvester irgendwas zu machen. Mit dem Fahrrad die Gardenroute lang oder so!“ (Martin K. ca. 17.10.23, irgendwo in den Dolomiten)

Und so war die Idee da, über Silvester bis heilig drei König mal nicht die Ski anzuschnallen, sondern etwas wärmere Gefilde aufzusuchen und die mit dem Fahrrad zu erkunden. Gut, Südafrika ist es am Ende nicht geworden, aber auch Südspanien bietet wohl im Winter einige Radl-Optionen. Deshalb packen wir pünktlich zu Silvester unser Räder und Martin ein und düsen nach Malaga für eine Vuelta de Andalucía.

Silvester-Espresso-Martini
Silvester-Caña
Silvester-Outfit 😀

Wir sind maximal vorbereitet und haben alle noch keine Ahnung was es überhaupt gibt und wo wir hinfahren sollen (außer, dass Granada wohl recht schön sein soll und da in der Nähe die Sierra Nevada ein paar Berge zu bieten hat. Wir finden auf jeden Fall nach etwas Recherche eine Route, die wir einfach mal nachfahren (danke an https://2lovecycling.com/2023/04/04/andalusia-malaga-to-granada/).

Der erste Tag fängt gleich mal mit ordentlich Höhenmetern, dafür aber strahlendem Himmel und T-Shirt Wetter an – so haben wir uns das vorgestellt! Nach einer längeren Nachmittags-Tapas-Pause finden wir am letzten längeren Anstieg einen guten Platz zum Zelten mit frischem Wasser, aber auch ebenso frischem Wind… Beim Zelten verschiebt sich der Biorhythmus auf den Tageslichtrytmus, weshalb wir uns auch relativ zeitig in unsere Schlafsacke verkriechen.

Am nächsten Tag geht es durch etliche Olivenfelder weiter in Richtung Granada. Auf der ersten Abfahrt ist der Boden allerdings noch etwas gefroren (behauptet zumindest Kai), so dass sich Kai sicherheitshalber mal auf der rechten Seite ablegt. Nach dem kurzen Schockmoment (no worries – nix passiert) cruisen wir weiter, bis wir mitten in einem dieser Olivenfelder ein gemütliches Plätzchen für unsere Zelte finden.

Die Nacht ist kalt – aber so richtig mit Bodenfrost und so. Dementsprechend schlafen wir alle eher so mittel und fahren am nächsten Tag dick eingepackt los Richtung Granada. Es ist zwar wieder herrliches Wetter, aber so richtig warm wird uns nicht, bis wir nach ein paar Stunden in Granada ankommen. Dort finden wir aber eine gemütliche Ferienwohnung mit heißer Dusche (sehr wertvoll an Tag 3 😉) und haben auch noch genug Zeit uns durch die Gassen von Granada treiben zu lassen und Tapas zu schlemmen.

Bialetti gerettet!

Learnings aus den ersten Bikepacking-Tagen mit Zelt im Winter:

  • Auch in Südspanien kann es im Winter aber richtig kalt werden!
  • Mit den kurzen Wintertagen und Graveltouren kommt man doch auf weniger km am Tag, als erwartet.
  • Mit den Gravelbikes bikepacking fetzt mehr, als mit den Rennrädern, allein schon wegen der Flexibilität in der Tourenplanung und auch vor Ort.

Margarinenfirn auf den Lofoten

Nachdem wir Christian verabschiedet haben, verabschieden wir uns auch von Tromsø in Richtung Süden – Richtung Lofoten. Seit Kais Auslandssemester in Oslo stand die Ecke in Norwegen schon auf seiner Bucket-List. Wir entwickeln uns auch bei der Unterkunft stetig weiter und haben nach dem Camper und der Campingplatzhütte nun ein ganzes Haus im Fischerdörfchen Laukivik. Hier ist es unfassbar friedlich, man hört hier und da nur die Möven und kann sich super intensive Sonnenuntergänge vom Pier anschauen. Außerdem wird hier massig Fisch getrocknet, der dann in kleinen Fischsnacks endet. Die müssen natürlich auch probiert werden. 🙂

Garnicht mal so scheiße also hier auf den Lofoten. Dazu ist auch noch eine Woche Sonne angesagt, weshalb wir natürlich gleich mal wieder die umliegenden Tourenmöglichkeiten auschecken. Einige ziemlich coole Berge gibt es auf jeden Fall und das Panorama mit der ganzen zerklüfteten Inselgruppe ist schon echt abgefahren. Den Powder der ersten Tage haben wir wegen der Sonne und warmen Temperaturen zwar nicht mehr, aber hey – dafür haben wir halt 14h Sonne und blauen Himmel am Tag… Außerdem finden wir an einigen Stellen doch noch einen wunderbaren Margarinenfirn („Butterfirn ist das nicht – der wäre zu hart!“). Eine der Touren lässt sich sogar nur per Boot über den Trollfjord erreichen. Jemanden zu finden, der uns da unkompliziert rüberschippert bedarf etwas google Recherche (vor allem, wenn man erst am Abend vorher auf die bekloppte Idee kommt), aber am Ende finden wir Geir, der uns mit seinem Fischerboot zum Start bringt und auch am Ende abholt. Ganz so wildromantisch wie in Kais Kopf ist es dann mit Stromleitungen, einem dicken Wasserrohr, einer großen Gruppe Franzosen doch nicht, aber auch die Tour wird im Laufe des Tages immer cooler. Am Ende können wir sogar noch eine Stunde an einer Hütte mitten in den Bergen entspannen, bevor unser privates Bootstaxi uns wieder abholt :). Nochmal eine sehr sehr gute Skitourenwoche!

Da die Lofoten noch etwas mehr als nur Skitourenberge bieten nehmen wir uns auch mal einen Tag, um die Inselgruppe zu erkunden. Schon ziemlich abgefahren der Mix aus wilden, schneebedeckten Bergen, weißen Sandstränden, türkisblauem Wasser und ab und zu sogar kreisenden Seeadlern über unseren Köpfen.

Auf dem Weg zurück nach Tromsø bleiben wir dann noch eine Nacht alleine in einem Hotel in einem super schönen bewaldeten Tal, spotten noch ein paar Elche und machen uns dann gut erholt auf den Weg in die Heimat.

Danke Christian, Martin und Dominique für die Teilnahme am Sozialexperiment! Es war herrlich die ganzen wilden Eindrücke mit euch zu teilen! 🙂

Tromsø Living

Wir sind nun für ein paar Tage in Tromsø. In unserer Blockhütte ist es erstmal noch etwas ungewohnt eine Türe zu zu machen und etwas Privatsphäre zu haben, aber daran gewöhnen wir uns doch relativ schnell. Ansonsten genießen wir es mal etwas weniger unterwegs zu sein und uns auch mal etwas Zeit für die „arktische Metropole“ zu nehmen.

Tatsächlich ist Tromsø ein schickes kleines Städtchen mit eine kleinen Hafen, einer gemütlichen Altstadt und einigen Möglichkeiten mal einen Kaffee oder ein Bierchen zu trinken. Auch aktiv kann man direkt auf der Insel, auf der Tromsø liegt sein, wenn man will, z.B. eine Loipe die einmal quer über die Insel geht und man sich sofort wie im Grünen fühlt. Da es aber weiterhin fröhlich vor sich hintaut, ist es nicht ganz so schlimm, dass wir die Langlaufski zu Hause gelassen haben.

Stattdessen nutzen wir aber weiter die Tourenski – einmal sogar am Abend, um die Lichter von Tromsø im Dunkeln zu genießen. Die Abfahrt mit Stirnlampe durch harschigen, ausgefahren Schnee ist dann auch wieder ein Abenteuer für sich. (aber schon auch ziemlich cool 🙂 ) Ein anderes mal werden wir von wildem Wind oben auf dem Berg überrascht, während unten am Fjord nur ein laues Lüftchen weht und uns Rentiere entgegen spazieren. Verrückt dieses Norwegen!

Gut 2 Wochen nach unserer Landung bei epischen winterlichen Verhältnissen verabschieden wir dann Christian aus dem Schneematsch in Tromsø und düsen zu viert weiter in Richtung Lofoten.

Sozialexperiment back in the north

Warum eigentlich fahren wir im Frühjahr, wenn es bei uns langsam wieder warm wird nach Nord-Norwegen? Ganz einfach – wo kommen verrückte Ideen auf? Genau, im Urlaub. So auch dieses Mal. Beim wandern auf der Scaletta Hütte mit dem ein oder anderen Weingläschen, kam uns die bekloppte Idee – wir fahren zu fünft nach Norden in die Kälte und geben uns Skitouren auf eine andere Art direkt an den Fjorden…

Gesagt, getan – jetzt sind wir hier rund um Tromsø mit unseren drei Freunden Martin, Dominique und Christian unterwegs und wollen die Berge außenrum unsicher machen. Damit nicht genug verbinden wir das ganze mit einem kleinen Sozialexperiment und gönnen uns zu fünft einen Camper für die ersten 10 Tage, um auch mal flexibel zu den besonders coolen Bergen fahren zu können. In unserem Fall wird das auch die Suche nach besonders sicheren Bergen, aber dazu noch mehr.

Die Crew

Los geht es auf jeden Fall in Tromsø. Da die Bedingungen und das Wetter Premium angesagt sind, wollen wir gleich mal rüber in die Lyngen Alps. Als wir dann aber am Fähranleger stehen und checken, dass vor 10 Minuten die letzte Fähre gefahren ist und erst in 3 Stunden die nächste Fähre rüber fährt, planen wir um und nehmen gleich mal einen der Berge im Tromsøer Backyard in Angriff. Und… Alter ist das geil!!! Massig Schnee, Sonne pur, nachmittags noch hervorragender Powder. Katharina erholt sich unten noch ein bisschen von ihrem Verdauungstrakt-Reset, aber wir anderen genießen gleich mal die ersten 800hm arctic-skiing. Abends bekommen wir dann doch noch eine Fähre und landen auf einem schnuckligen Campingplatz. Als dann kurz vorm schlafen Nordlichter auftauchen, sind wir ein bisschen geflashed! Das war erst der erste Tag – was kommt denn da noch?

Es kommen noch 3 Tage Sonne, pornöses Skivergnügen auf weiten Powderhängen bis runter zum Meer, abgefahrenes Panorama über die wilden Berge der Lyngen Alps und „pleaseant steep skiinig“ in ein paar schicken Couloirs. Achja, mit Polarlichtern am Abend immer noch als Bonus dazu… Bilder sagen mehr als Worte!

Nach diesem unfassbar guten Start zieht ein kleiner, gröserer arktischer Sturm auf, so dass wir etwas entspanntere Sachen angehen. Zunächst harren wir etwas in der Nähe von Lyngen aus, beschließen aber dann Richtung Süden auf die Insel Senja zu fahren, wo die Lawinenbedingungen und das Wetter besser sind. Die Fahrt dahin ist ein Abenteuer an sich, aber wir kommen sicher dort an. Auf der ersten Skitour merken wir aber gleich die anderen Bedingungen, als uns oberhalb der Bäume (so auf 300m über dem Meer 🙂 ) geschmeidig der Wind in die Fresse bläst.

Senja an sich ist viel seichter, als die Lyngen Alps, aber auch hier finden wir einige gute Möglichkeiten. Christian muss nur leider zwischenzeitlich mal nach Tromsø jetten, weil er sich seine Bindung geschrottet hat. Es wird auch immer wärmer, weshalb der Schnee langsam merklich nachlässt, vor allem als es auch anfängt zu regnen. Zeit also eher die Sauna zu nutzen, die es fast überall auf den Campingplätzen gibt, nackig im Meer schwimmen zu gehen, oder einfach mal einen Tag lang herumzuchillen und unser Sozialexperiment zu genießen. Das funktioniert an sich zu fünft im Camper relativ gut. Ein paar kleinere Spannungen gibt es schon, aber an sich schaffen wir es die 10 dampfenden Skischuhe und -socken vernünftig unterzubringen und auch ansonsten die ganze Logistik für so viele Personen auf so kleinem Raum zu meistern.

Zurück in Tromsø ist auf einmal der ganze Schnee von den Straßen verschwunden und es regnet fröhlich weiter. Hier tauschen wir den Camper gegen ein Auto und bleiben ein paar Tage zusammen in einer kleinen Hütte auf einem Campingplatz. Dazu dann mehr im nächsten Content ;).

Einstimmen auf zu Hause

Zurück in Mexico-City merken wir erstmal: alter, ist das kalt hier! Trotz Regen hier und da haben wir uns schon ganz gut an die karibischen Temperaturen gewöhnt… Außerdem ist es mit max 16°C sogar für CDMX-Verhältnisse echt kalt – gut für uns, um uns langsam mal auf den Winter in Deutschland einzustellen.

Die letzten zwei Tage bleiben wir hier eigentlich nur noch im Entspannungsmodus. Wir spazieren ein bisschen durch die grünen Viertel rund um Michis zu Hause, gehen lecker essen und gönnen uns auch nochmal ne ordentliche Abschiedsmassage. 🙂 Dann heißt es auch schon adiós Mexico und holá Alemania – wir freuen uns schon ein bisschen auf Schnee und Winter… 🙂

… wo das Geld und die Amis parken

Tulum, Playa del Carmen, Cancun… alles irgendwie Städte, die weiße Sandstrände und Karibik-Feeling versprechen. Dazu gibt es hier außerdem noch einen Haufen Amerikaner auf der Suche nach Party und das dementsprechende Umfeld. Wir lassen und darauf mal ein und bleiben erst einmal ein paar Tage in Tulum, bevor wir eine Stunde weiter nach Playa del Carmen (PdC) düsen.

Nach der Tour zum Sian Ka’an Nationalpark (siehe vorheriger Beitrag) checken wir morgens die Maya-Ruinen direkt an der Küste aus. Entgegen fast aller Information öffnen die sogar schon um 8 (nicht erst um 9) ihre Pforten, trotzdem haben wir nach unser Ankunft um 8:45 noch ein paar ruhige Minuten, bevor der große Ansturm beginnt. Ist schon echt cool, wie die alten Maya-Tempel hier direkt an die Küste gebaut wurden. Es gibt zum Beispiel ein sehr kleines Fenster, durch das beim Sonnenaufgang an der Sommer- und Wintersonnenenwende das Licht so durchfällt, dass der Sonnenstrahl genau an den Rand von den Tempeln dahinter scheint… (wenn ihr versteht was wir meinen… 😉 ) Die Maya waren schon echt kluge Menschen…

Nach den Ruinen juckeln wir mit unseren klapprigen Bikes die Küstenstraße entlang. Man kann hier entweder auf einen recht großen, rummeligen public-beach gehen, oder sich in einem Resort oder einer Beachbar ins Restaurant setzen und von dort etwas entspannter das Meeresrauschen genießen. Wir entscheiden uns für zweiteres, gönnen uns ein leckeres Frühstück und nutzen gerne auch den malerischen Privatstrand des Resorts zum planschen. 🙂 Von hier aus können wir auch einfach am öffentlichen Strand entlang spazieren und eine Massage gönnen. Wie ihr merkt sind wir im Gönnermodus angekommen… 😉

Weiter geht’s am nächsten Tag in die nahegelegene Stadt Playa del Carmen. Wenn man will, kann man hier ähnlich gut Party machen, wie in Tulum, nur dass der Weg zum Strand nicht so weit und auch komplett öffentlich zugänglich ist. Wir beziehen hier ein airbnb klassisch eingebettet zwischen dem Grand Hyatt und Hilton-Hotel, nur vielleicht ein klitzekleines bisschen günstiger… 🙂 Nach unserer Ankunft haben wir auch noch ein bisschen Zeit und fahren zur nahegelegenen Cenote Cristalino. Das sind Löcher im Kalksteinboden, die mit kristallklarem Wasser gefüllt sind. Hier planschen wir noch ein bisschen rum, machen ein paar sexy Fotos und Kai und Tommy ein paar Wassersprung-Kunststücke.

Am nächsten Tag macht Katharina zusammen mit ihrem Brudi einen Ausflug auf die Insel Cozumel nebenan. Die zwei radeln gleich mal die ganze 65km lange Küstenstraße ab und finden dabei auch ein paar sehr entspannte Fleckchen. Kai frischt währenddessen seine Tauchkenntnisse auf und macht im Riff vor Playa del Carmen zwei Tauchgänge. Das Riff selber ist bei weitem nicht so intakt wie die, die wir aus Indonesien kennen, aber ein paar Rochen, große Fisschschwärme, dicke Moränen und Hummer versteckt unter Steinen gibt es schon zu sehen.

Bevor es zurück nach CDMX geht, machen wir dann noch einen chiller-Tag. Wenn man den Strand entlang spaziert (einfach ca. 5 km sodass wir am nächsten Tag auch ein wenig Muskelkater vom im Strand gehen haben), ist man irgendwann auch raus aus dem Trubel von PdC. Wir finden ein gemütliches Plätzchen zum Lesen und chillen. Zu Kais großer Freude hat eine argentinische Familie auch ein Spikeball-Netz aufgebaut und so spielen wir gleich mal ein Ründchen mit den sehr netten Menschen. Bei ihnen im Norden von Argentinien ist aktuell Sommer und 40°C – da kann man mal ins „kühle Mexiko fliehen. 🙂

Zum Essen finden wir sowohl morgens, mittags, als auch abends was richtig gutes und gönnen uns nochmal geile Garnelen und Thunfisch. Dann geht es b2M (back to Michi) nach CDMX.